Wer ist überhaupt dieser RAF 3.0? Diese Frage darf man sich in der Reggae-Szene durchaus noch zurecht stellen. Mit dem berüchtigten Konglomerat um Andreas Baader und Ulrike Meinhof hat sein Künstler-Pseudonym allerdings nichts zu tun, ebensowenig mit etwaigem Paten- und / oder Mafiabusiness. Obwohl: Parallelen in Bezug auf "große Wellen schlagen" könnten bei der Namensgebung durchaus beabsichtigt gewesen sein. RAF ist ein Don, der weiß, wo es lang geht. Die deutschsprachige HipHop-Szene flutet der in Wien und Berlin Wohnende nämlich schon seit Jahren mit einem schier unerschöpflichen Kreativ-Output als Rapper, Sänger, Songschreiber und Produzent.
Der Ausspruch "Qualität statt Quantität" scheint für RAF dabei nicht zu gelten. "Klasse in Massen" passt da eindeutig besser. Und weil Masse bekanntlich Platz braucht, ändert Herr Camora seinem Beinamen einfach in "3.0", um - in Anlehnung an die virtuelle Welt - seinem musikalischen Freiheitsdrang eine noch größere Spielwiese bieten zu können. Genau diese liefern dem gebürtigen Westschweizer einmal mehr die in Wien ansässigen Irievibrations Records, mit denen RAF just in diesem Moment an seinem neuen Album arbeitet. Dancehall und zeitgenössischer Jamaika-Sound soll dabei der Ausgangspunkt für seine vortrefflichen Texte und erstklassigen Vocals sein.
Bereits die 2007er Combination "Faux Croire" mit Anthony B und Daddy Supa auf dem "Elevator" Riddim (RAF singt darauf in seiner Muttersprache französisch) deutete darauf hin, dass aus der Wien-Wien-Situation mit Irievibrations Records durchaus eine Win-Win-Situation im Dancehall-/ Reggae-Genre werden kann. Im HipHop ist RAF ja schon mehr als nur angekommen. Davon zeugen nicht nur die - während ich diese Zeilen schreibe - 37.921 Fans seiner Facebook-Page. Die oben gezeigte Exklusiv-Version des Songs "Jeder Tag (Remade)" für 16bars.de enterte ganz nebenbei kurz nach dem Posting Platz 1 der meist gesehensten Videos bei YouTube in Deutschland.
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